FAQ - Fairtrade-Towns
1. Warum Fairtrade-Town werden?
Das Thema fairer Handel liegt im Trend. In Deutschland wächst zunehmend das Bewusstsein für gerechte Produktionsbedingungen sowie soziale und umweltschonende Herstellungs- und Handelsstrukturen. Fairtrade-Towns fördern gezielt den fairen Handel auf kommunaler Ebene und sind das Ergebnis einer erfolgreichen Vernetzung von Akteuren aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft, die sich gemeinsam lokal für den fairen Handel stark machen. Auf kommunaler Ebene spielt der faire Handel in allen gesellschaftlichen Bereichen eine wichtige Rolle, zunehmend auch bei der öffentlichen Beschaffung.
Die Fairtrade-Towns Kampagne bietet:
- Startschuss für ein faires, nachhaltiges Engagement in Ihrer Kommune
- Bündelung bestehender Aktivitäten zum fairen Handel
- Übernahme sozialer Verantwortung
- Positionierung als innovative und weltoffene Kommune mit Vorbildcharakter
- Anstoß für Projekte neuer Kooperationspartner
- Handlungsoption für konkrete Umsetzung globaler Entwicklungsstrategien wie den Nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen (SDGs)
- Impulse für das Thema nachhaltige Beschaffung
- Netzwerk bestehender Fairtrade-Towns
- Internationale Vernetzung mit über 2000 Fairtrade-Kommunen in über 36 Ländern
- Ausbau einer Städtepartnerschaft rund um den fairen Handel
- Partnerschaftsprojekte mit dem globalen Süden
2. Wie wird eine Kommune Fairtrade-Town?
Als Fairtrade-Town können sich Städte, kreisfreie Städte, Stadtbezirke, Gemeinden, Verbandsgemeinden, Kreise, Regionen, Inseln und Bundesländer bewerben. Die Teilnahme an der Fairtrade-Towns Kampagne ist kostenlos.
Eine Kommune, die den Titel Fairtrade-Town anstrebt, muss nachweislich fünf Kriterien erfüllen, die das Engagement für den fairen Handel in allen Ebenen einer Kommune widerspiegeln. Die genauen Kriterien finden Sie auf der Website.
Die Bewerbungsunterlagen können Sie sich unter der Rubrik Bewerbung ganz einfach herunterladen. Nach einer positiven Prüfung der Bewerbung erhält die Kommune im Rahmen einer Auszeichnungsfeier den Titel Fairtrade-Town. Bei den vorgegebenen Kriterien handelt es sich um Mindestkriterien – wir begrüßen jedes weiterführende Engagement in einer Kommune.
Die Auszeichnung als Fairtrade Town gilt für zwei Jahre. Rechtzeitig vor Ablauf dieser Zeit werden wir Sie kontaktieren und um die Bearbeitung eines Antrages zur Titelerneuerung bitten. Alle Informationen zur Titelerneuerung finden Sie hier.
3. Welche Materialien gibt es zur Kampagne?
Gerne stellen wir Ihnen kostenlos verschiedene Materialien zur Verfügung, die Sie in unserer Mediathek bestellen oder herunterladen können, darunter auch zahlreiche Materialien für das Stadtmarketing rund um die Auszeichnung als Fairtrade-Town. Für Ihre Auszeichnungsfeier schicken wir Ihnen zeitnah vor Ihrer Veranstaltung ebenfalls ein Materialpaket zu.
4. Wie lange dauert die Prüfung der Bewerbungsunterlagen
In der Regel benötigen wir sechs bis acht Wochen für die Prüfung der Bewerbungsunterlagen, je nach Qualität und Vollständigkeit der Unterlagen. Bitte kalkulieren Sie aber ein bisschen mehr Zeit ein, falls doch einmal Nachbesserungsbedarf besteht. Wir informieren Sie darüber umgehend, so dass Sie fehlende Unterlagen nachreichen können. Um fehlerhafte oder unvollständige Bewerbungen zu vermeiden, verwenden Sie bitte unser Bewerbungsformular mit den angehängten Bestätigungserklärungen für die beteiligten Akteure (Gastronomiebetriebe, Vereine, etc.). Dies beschleunigt auch den Prüfungsprozess.
Hier können Sie sich die Bewerbungsformulare bequem herunterladen.
5. Darf ich das Fairtrade-Logo auf meiner Website / in meiner Publikation abbilden?
Wenn Sie die Nutzungsrechte für das Fairtrade-Logo beachten, freuen wir uns über die Abbildung des Siegels. Die Nutzungsbedingungen finden Sie hier.
6. Dürfen wir als Fairtrade-Town ein entsprechendes Logo nutzen?
Die Verwendung eines angepassten Fairtrade-Towns Logos ist aufgrund einer transparenten Kommunikation nur bereits ausgezeichneten Fairtrade-Towns vorenthalten. Sollten Sie sich noch auf dem Weg zur Fairtrade-Town befinden, können Sie gerne das allgemeine Fairtrade-Towns Logo verwenden.
Jede Fairtrade-Town bekommt mit der positiven Prüfung der Bewerbungsunterlagen ein Logo zur individuellen Anpassung an die Kommune zur Verfügung gestellt. Bitte verändern Sie bei einer Anpassung z.B. durch Einfügen eines Wahrzeichens oder der Silhouette Ihrer Stadt, weder die Farben des Logos, noch die Größen der einzelnen Bausteine oder das Fairtrade-Logo in seiner vorgegebenen Form. Bitte lassen Sie das Logo vor der ersten Veröffentlichung bitte kurz von unserer Bildredaktion (bildredaktion(at)fairtrade-deutschland.de) freigeben.
7. Wir haben uns online registriert. Müssen wir trotzdem eine Bewerbung einreichen?
Die Registrierung ist ein separater Prozess zur eigentlichen Bewerbung. Wir bitten Sie daher zusätzlich um die Einreichung Ihre Bewerbungsunterlagen im Original. Die Registrierung dient zur Abbildung auf der Städtekarte und im Städteverzeichnis. Beides bietet eine Übersicht der Kommunen, die sich im Rahmen der Kampagne Fairtrade-Towns engagieren bzw. bereits ausgezeichnet sind und wird rege von interessierten Akteuren sowie von der Presse als Informationsquelle genutzt.
Das Städteverzeichnis steht Ihnen für Ihre Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung und Sie können eine eigene Seite mit einer eigenen URL über Ihre Kommune anlegen. Bei Fragen zu der Registrierung oder technischen Problemen, schreiben Sie uns bitte eine E-Mail an info(at)fairtrade-towns.de.
8. Wie läuft die Planung der Auszeichnungsfeier ab?
Nachdem die Prüfung der Bewerbungsunterlagen erfolgreich abgeschlossen ist und wir Sie hierüber entsprechend informiert haben, kann die Auszeichnungsfeierveranstaltung geplant werden. Wichtig ist, den Termin frühzeitig mit den verschiedenen Akteuren abzustimmen, mit dem Büro des/der (Ober-)Bürgermeisters/in sowie mit Fairtrade Deutschland abzustimmen. Bitte reichen Sie Ihre Terminvorschläge mit einem Vorlauf von mindestens acht Wochen bei uns ein. Wir bemühen uns, Ihren Wünschen gerecht zu werden. Bei der Auszeichnungsfeier ist eine Vertreterin bzw. ein Vertreter von Fairtrade Deutschland anwesend und bereitet eine Laudatio von rund 10 Minuten vor, mit anschließender Urkundenüberreichung.
Es bietet sich an, die Auszeichnung mit einem anderen Ereignis in der Stadt z.B. einem Stadtfest zu verbinden, um so eine erhöhte Medienaufmerksamkeit zu generieren. Ideen und Beispiele können Sie dem Leitfaden zur Auszeichnungsfeier entnehmen.
Bitte schicken Sie uns unmittelbar nach der Auszeichnung an info(a)fairtrade-towns.de einen kurzen Bericht und Fotos zu, die wir medienwirksam auf unsere Internetseite stellen können oder in einer der nächsten Publikationen verwenden dürfen. Bitte erlauben Sie und uns hierzu die Nutzung und schicken Sie uns die entsprechenden Fotonachweise. So wird die Auszeichnung Ihrer Kommune auch überregional bekannt.
9. Welche Kriterien sind bei der Titelerneuerung zu erfüllen?
Für die Titelerneuerung prüfen wir die fortwährende Erfüllung der fünf Fairtrade-Towns Kriterien, die Sie auch im ersten Bewerbungsprozess nachweisen mussten. Die Erfüllung zusätzlicher Kriterien ist nicht erforderlich. Grundsätzlich wünschen wir uns natürlich, dass eine Auszeichnung nicht das Ziel, sondern der Startschuss für weiterführendes Engagement ist und die lokalen Aktivitäten stetig ausgebaut werden.
Die Kampagne der Fairtrade-Towns wächst und trifft auf immer mehr Engagement und Unterstützung in der Gesellschaft. Die lokalen Gegebenheiten zum Engagement für den fairen Handel werden genutzt und die Vernetzung der Akteure wird vorangetrieben. Jede Kommune hat hier besondere Vorraussetzungen und Möglichkeiten. Diesen Spielraum möchten wir berücksichtigen und sehen hier eine große Chance für die lokale Förderung des fairen Handels. Wir bitten Sie, uns in dem Online-Formular neben der fortwährenden grundsätzlichen Bestätigung der Kriterien die besonders engagierten Akteure in Ihrer Fairtrade-Town zu nennen. Eine Aufzählung aller Akteure ist nicht notwendig. Dies gilt auch für den Nachweis der Presseartikel, hier können Sie eine Auswahl der schönsten Berichte treffen. Gerne können Sie uns zusätzlich zum Online-Formular Informationen über das Engagement zum fairen Handel in Ihrer Kommune per Email an info(at)fairtrade-towns.de zukommen lassen.
Mithilfe unseres Pressespiegels und der Listungen von Fairtrade-Produkten der Lebensmitteleinzelhändler ist uns eine individuelle Prüfung der Titelerneuerung möglich.
10. Wo finde ich Fairtrade-Produkte?
Als unabhängige Initiative handelt Fairtrade Deutschland nicht selbst mit Waren, sondern vergibt das internationale Fairtrade-Siegel für fair gehandelte Produkte. Hier zeigen wir Ihnen welche Produkte in Deutschland erhältlich sind und wo Sie diese erwerben können. Fairtrade-Produkte gibt es inzwischen in ca. 42.000 Supermärkten, Weltläden und Bioläden so wie in 20.000 gastronomischen Betrieben.
Produkt-Finder: In diesem Finder erhalten Sie einen Überblick über fast alle Fairtrade-zertifizierten Produkte in Deutschland und Ihre Verkaufsstellen. Dort können Sie nach den verschiedensten Produkten, von Kaffee über Backwaren, Früchte, Sportbälle und vieles mehr recherchieren. Falls die Verkaufsstellen nicht ausdrücklich genannt werden, wenden Sie sich bitte an den Hersteller. Die Email-Adresse finden Sie ebenfalls im Produkt-Finder.
Einkaufsfinder: Mithilfe der Karte können Sie nach fair gehandelten Produkten in
gastronomischen Betrieben in Ihrer Nähe suchen. Darunter auch Blumenläden, Juweliere, Goldschmiede und Anbieter von Mode aus Fairtrade-zertifizierter Baumwolle. Der Finder hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Weisen Sie Ihre Partner in Gastronomie sowie Einzel- und Blumenhandel gerne auf die Möglichkeit hin, ihr Engagement im Finder bekannt zu machen. Hier geht’s zur Registrierung.
Weltläden: Rund 800 Weltläden bieten zudem eine breite Auswahl an fair gehandelten Produkten an. Auf der Internetseite des Weltladen-Dachverbandes können Sie zudem nach Weltläden in Ihrer Kommune suchen.
Großhändler: Sie möchten fair gehandelte Produkte in das Sortiment in Ihrem Rathaus, Café, Schule, Verein oder Bäckerei mit aufnehmen? Die folgenden Webseiten geben Ihnen einen Überblick und Bezugsmöglichkeiten in den jeweiligen Bereichen:
11. Wir wird man Fairtrade-Landkreis?
Für die Auszeichnung zum Fairtrade-Landkreis gelten die gleichen Kriterien wie für eine Fairtrade-Stadt.
KRITERIUM 1: BESCHLUSS
Es liegt ein Beschluss des Kreistages vor, dass bei allen Sitzungen der Ausschüsse und des Kreistages sowie im Landratsbüro/Landrätinnenbüro Fairtrade-Kaffee sowie ein weiteres Produkt aus fairem Handel verwendet werden. Es wird die Entscheidung getroffen, den Titel „Fairtrade-Landkreis“ anzustreben.
KRITERIUM 2: STEUERUNGSGRUPPE
Eine Steuerungsgruppe wird gebildet, die auf dem Weg zur Fairtrade-Town die Aktivitäten vor Ort koordiniert. Diese Gruppe besteht aus mindestens drei Personen aus den Bereichen Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft. Zudem sind weitere Vertreter aus anderen Bereichen wünschenswert, wie Kirchen, Nichtregierungsorganisationen, Schulen, Vereine oder der lokalen Presse.
KRITERIUM 3: FAIRTRADE-PRODUKTE IM SORTIMENT
In einer festgelegten Anzahl von lokalen Einzelhandelsgeschäften, Floristen sowie Cafés und Restaurants werden mindestens zwei Produkte aus fairem Handel angeboten. Die Mindestanzahl der Einzelhandelsgeschäfte und gastronomischen Einrichtungen variiert entsprechend der Einwohnerzahl. Der Online Kalkulator berechnet die benötigte Mindestanzahl.
KRITERIUM 4: ZIVILGESELLSCHAFT
Produkte aus fairem Handel werden in öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Vereinen und Kirchengemeinden verwendet. Darüber hinaus werden Bildungsaktivitäten zum fairen Handel umgesetzt, oft im Rahmen weiterer Kampagnen von Fairtrade Deutschland. Der Online-Kalkulator berechnet die genaue Anzahl.
KRITERIUM 5: MEDIEN
Der Fairtrade-Landkreis berichtet über die Aktivitäten im Rahmen der Fairtrade-Towns Kampagne und versucht, die Presse zu erreichen. Ergebnis sollten mindestens 4 Artikel pro Jahr sein.
12. Wie wird man Fairtrade-Region oder Metropole?
Für die Auszeichnung zur Fairtrade-Region gibt es zwei Wege. Diese hängen von der Ausgangssituation ab:
1.) Wenn Ihre Region als politische Verwaltungseinheit (z.B. der Regionalverband) beschließt Fairtrade-Region zu werden, dann gelten die Fairtrade-Towns Kriterien entsprechend für die Region und deren Gremien und richten sich nach der Einwohnerzahl der Region.
KRITERIUM 1: BESCHLUSS
Es liegt ein Beschluss der politischen Verwaltungseinheit (z.B. der Regionalverband) vor, dass bei allen Sitzungen (des Verbands) Fairtrade-Kaffee sowie ein weiteres Produkt aus fairem Handel verwendet werden. Es wird die Entscheidung getroffen, den Titel „Fairtrade-Region“ anzustreben.
KRITERIUM 2: STEUERUNGSGRUPPE
Eine Steuerungsgruppe wird gebildet, die auf dem Weg zur Fairtrade-Region die Aktivitäten vor Ort koordiniert. Diese Gruppe besteht aus mindestens drei Personen aus den Bereichen Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft. Zudem sind weitere Vertreterinnen und Vertreter aus anderen Bereichen wünschenswert, wie Kirchen, Nichtregierungsorganisationen, Schulen, Vereine, Medien.oder der lokalen Presse.
KRITERIUM 3: FAIRTRADE-PRODUKTE IM SORTIMENT
In einer festgelegten Anzahl von lokalen Einzelhandelsgeschäften, Floristen sowie Cafés und Restaurants werden mindestens zwei Produkte aus fairem Handel angeboten. Die Mindestanzahl der Einzelhandelsgeschäfte und gastronomischen Einrichtungen variiert entsprechend der Einwohnerzahl. Der Online Kalkulator berechnet die benötigte Mindestanzahl.
KRITERIUM 4: ZIVILGESELLSCHAFT
Produkte aus fairem Handel werden in öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Vereinen und Kirchengemeinden verwendet. Darüber hinaus werden Bildungsaktivitäten zum fairen Handel umgesetzt, oft im Rahmen weiterer Kampagnen von Fairtrade Deutschland.
KRITERIUM 5: MEDIEN
Die Fairtrade-Region berichtet über die Aktivitäten im Rahmen der Fairtrade-Towns Kampagne und versucht, die Presse zu erreichen. Ergebnis sollten mindestens 4 Artikel pro Jahr sein.
2.) Wenn keine politische Verwaltungseinheit für die Region existiert, müssen zwei Drittel der Gesamteinwohnerzahl der Region in bereits ausgezeichneten Fairtrade-Towns leben. Auch hier gelten für die entsprechenden Kommunen die Fairtrade-Towns Kriterien. Für eine Fairtrade- Region bzw. Metropole muss eine zusätzliche Steuerungsgruppe gebildet werden.
KRITERIUM 1: BESCHLUSS
In den Fairtrade-Towns liegen Ratsbeschlüsse zur Fairtrade-Towns Kampagne vor. Der Beschluss lautet wie folgt: „Es liegt ein Beschluss der Kommune vor, dass bei allen Sitzungen der Ausschüsse und des Rates sowie im Bürgermeisterbüro Fairtrade-Kaffee sowie ein weiteres Produkt aus fairem Handel verwendet werden. Es wird die Entscheidung getroffen, als Stadt/Gemeinde/Kreis den Titel „Fairtrade Stadt“ (bzw. Gemeinde/Kreis) anzustreben.“
KRITERIUM 2: STEUERUNGSGRUPPE
Eine Steuerungsgruppe wird gebildet, die auf dem Weg zur „Fairtrade-Region“ / „Fairtrade-Metropole“ die Aktivitäten vor Ort koordiniert. Diese Gruppe besteht aus mindestens drei Personen aus den Bereichen Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft. Zudem sind weitere Vertreter aus anderen Bereichen wünschenswert, wie Kirchen, Nichtregierungsorganisationen, Schulen, Vereine, oder der lokalen Presse.
KRITERIUM 3: FAIRTRADE-PRODUKTE IM SORTIMENT
In den lokalen Einzelhandelsgeschäften der bereits ausgezeichneten Fairtrade-Towns in der Region/Metropole werden Produkte aus fairem Handel angeboten und in Cafés und Restaurants werden Fairtrade-Produkte ausgeschenkt. Der Online Kalkulator berechnet die benötigte Mindestanzahl.
KRITERIUM 4: ZIVILGESELLSCHAFT
In öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Vereinen und Kirchen in den bereits ausgezeichneten Fairtrade-Towns, werden Fairtrade-Produkte verwendet und es werden dort Bildungsaktivitäten zum fairen Handel durchgeführt. Der Online Kalkulator berechnet die benötigte Mindestanzahl.
KRITERIUM 5: MEDIEN
Die Fairtrade-Region / Fairtrade-Metropole berichtet über die Aktivitäten im Rahmen der Fairtrade-Towns Kampagne und versucht, die Presse zu erreichen. Ergebnis sollten mindestens 4 Artikel pro Jahr sein.
13. Wie können wir uns in Zeiten von Corona fair engagieren?
Faires Engagement in Zeiten von Corona
1. Wie kann ich weiter aktiv bleiben?
Die Fairtrade-Towns engagieren sich auch in der Krise für fairen Handel – mit kreativen Ideen und natürlich unter Einhaltung aller Auflagen.
Die Umstände der Corona-Pandemie erschweren die Aktionen, wofür wir natürlich volles Verständnis haben. Dennoch ist es gerade jetzt für die Kleinbauernfamilien umso wichtiger, auf ihre Situation im Globalen Süden und den fairen Handel aufmerksam zu machen, da gerade sie doppelt hart von der Pandemie betroffen sind. Daher regen wir an, nach alternativen Aktionen zu suchen, zum Beispiel:
- Informationsstand auf dem Wochenmarkt: Der Weltladen Remagen-Sinzig präsentiert mit Unterstützung der Steuerungsgruppe zum Beispiel regelmäßig eine Auswahl fairer Waren auf dem Wochenmarkt. Nähere Informationen, auch zur Bestellung von unserem Aktionspaket, finden Sie hier: Aktionen während Corona
- Ausstellung im Rathausfenster, z.B. unsere aktuelle SDG-Ausstellung
Das ganze Jahr über bieten wir Aktionskampagnen und Ideen sowie Materialien für Fairtrade-Towns an. Wir freuen uns auf Ihre Beteiligung an den folgenden Aktionen:
- Fair in den Tag - #FAIRERAUFBRUCH ZUM FAIREN FRÜHSTÜCK : 14.-23.05.2021
- Faire Woche: 10-24.09.2021
- Sweet Revolution: 28.11.-10.12.2021
2. Wie kann ich die Gastronomie unterstützen, sobald diese wieder geöffnet hat?
Die Situation der Gastronomiebetriebe bleibt schwierig. In dieser Zeit können wir verstärkt die lokale Gastronomie unterstützen, die auf fairen Handel setzt. Die Steuerungsgruppe der Fairtrade-Town Burghausen hat in Zusammenarbeit mit dem ortsansässigen Werbe-Ring eine Begrüßungsaktion für den Einzelhandel initiiert. Eine solche Aktion lässt sich auf die Gastronomie übertragen. Damit zeigen Sie Solidarität mit der lokalen Wirtschaft und machen fairen Handel in Ihrer Fairtrade-Town sichtbar.
Nähere Informationen, auch zur Bestellung von unserem Aktionspaket, finden Sie hier: Aktionen während Corona
3. Wie kann ich mein Engagement digital sichtbar machen?
Die Corona-Pandemie macht vielen von langer Hand geplanten Veranstaltungen einen Strich durch die Rechnung. Viele Fairtrade-Towns haben jedoch kreative Alternativen gefunden, ihr Engagement rund um den fairen Handel fortzusetzen – zum Beispiel mit Social-Media-Kampagnen und Aktionen auf Abstand.
Ob ein Stand am Wochenmarkt, ob fairer Kaffee auf dem Schreibtisch der Bürgermeisterin oder ein Florist, der mit einem Aufkleber auf fairen Handel hinweist – viele Aktionen eignen sich für ein Foto in den sozialen Netzwerken und zur Öffentlichkeitsarbeit für Ihre Stadt. Tipps und Tricks zur Arbeit mit Social Media finden Sie in unserer Anleitung.
4. Wie kann ich mich bewerben, wenn die Kriterien zeitweise nicht alle erfüllt werden können?
Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen machen sich zurzeit immer noch etliche Kommunen und Landkreise auf den Weg, um sich als Fairtrade-Town auszeichnen zu lassen. Im Folgenden möchten wir Ihnen aufzeigen, wie trotz der Pandemiebedingten Einschränkungen die Kriterien erfüllt werden können:
Kriterium 1: Ratsbeschluss
Kann weiterhin gefasst werden.
Kriterium 2: Steuerungsgruppe
Das Treffen der Steuerungsgruppe kann in digitaler Form stattfinden. Ein schönes Beispiel kommt aus Remagen: Der Bürgermeister hat hier die Gründungssitzung der Steuerungsgruppe eröffnet. Auf die Unterschriften der Mitgliederliste verzichten wir, wenn Sie ein Protokoll der digitalen Sitzung beifügen.
Kriterium 3: Faire Produkte im Einzelhandel und in der Gastronomie
Gastronomiebetriebe sind zum aktuellen Zeitpunkt sehr stark von der Pandemie beeinflusst und haben geschlossen. Eine Erfüllung dieses Kriteriums ist somit zurzeit recht schwierig. Damit Ihre Kommune trotzdem ausgezeichnet werden kann, akzeptieren wir als Interimslösung eine Absichtserklärung. Vor der Titelerneuerung sind dann die Betriebe zu überprüfen, ob auch wirklich faire Produkte ausgeschenkt werden.
Zusätzlich bieten wir die Möglichkeit an, dass auch Kantinen und Getränkeautomaten von Unternehmen aufgelistet werden dürfen.
Kriterium 4: Beteiligung der Zivilgesellschaft
Auch hier können die Bildungsaktivitäten auf digitale Aktionen umgestellt werden. Zum Beispiel kann eine Schule den fairen Handel auch im Homeschooling thematisieren. Materialien für den digitalen Unterricht finden Sie hier: Homeschooling
Die Kirchen-/Glaubensgemeinde kann im Gemeindebrief über den fairen Handel aufklären. Oder im Gottesdienst kann über die Wichtigkeit des fairen Handels gesprochen werden.
Vereine können auf Ihrer Homepage über die Unterstützung der Fairtrade-Towns Kampagne berichten.
Kriterium 5: Öffentlichkeitsarbeit
Besonders jetzt ist es um so wichtiger, dass über den fairen Handel in den Medien berichtet wird.
Wie kann ich weiter aktiv bleiben? Siehe Punkt 1.
Wie kann ich mein Engagement digital sichtbar machen? Siehe Punkt 3.
14. Fairtrade-Towns und das Neutralitätsgebot
Das Neutralitätsgebot sieht, wie der Name schon sagt, Neutralität vor. Im Vorfeld von Wahlen untersagt das Gesetz für Einrichtungen einer Kommune und damit in amtlicher Funktion offen oder verdeckt für eine bestimmte Partei einzutreten, sich in amtlicher Funktion bei Wahlen mit politischen Parteien oder Wahlbewerber*innen zu identifizieren und sie unter Einsatz staatlicher Mittel zu unterstützen oder zu bekämpfen.
Zulässig ist hingegen Öffentlichkeits- und Informationsarbeit, bei der es darum geht, sich selbst und die eigene Arbeit der Bevölkerung vorzustellen. Die Öffentlichkeitsarbeit darf dabei explizit keine Wahlwerbung für einzelne Bewerber*innen und/oder Parteien beinhalten. Bei einer Aktion sollte auf die Ansprache verschiedener Parteien (z.B. für eine Podiumsdiskussion) geachtet werden und die Steuerungsgruppe sollte dabei parteipolitisch stets neutral bleiben. Fotos mit einzelnen Politiker*innen und der Steuerungsgruppe sollten vermieden werden, da diese für individuellen Wahlkampf genutzt werden können. Gruppenfotos mit mehreren Politiker*innen oder Portraits der Politiker*innen mit einem Statement sind daher für die Arbeit der Steuerungsgruppe bessere Wahl.
15. Zeichnet Fairtrade Deutschland Kindertagesstätten aus?
Fairtrade Deutschland arbeitet mit Kommunen, Schulen und Hochschulen und zeichnet keine Kindergärten oder Kindertagesstätten aus. Gerne können sich jedoch Kindertagesstätten mit den Fairtrade-Towns-Gruppen vor Ort vernetzen und zusammenarbeiten.
Es gibt bundesweit verschiedene Initiativen und Organisationen mit entsprechenden Programmen. Nachfolgend finden Sie einige Beispiele.
- Fairen Metropole Ruhr (Bundesweit)
- Rhein Main Fair (Hessen, Bayern, Rheinland-Pfalz)
- Eine Welt Netzwerk Bayern (Bayern)
- Entwicklungspädagogisches Informationszentrum EPiZ Reutlingen (Baden-Württemberg)
- Süd-Nord-Beratung (Niedersachsen)
- Eine Welt im Blick (Schleswig-Holstein)
Bei den jeweiligen Trägern finden Sie Informationen zu den Kriterien und dem Bewerbungsprozess sowie auch Materialien für die Bildungsarbeit.
Weitere Ansprechpartner*innen finden Sie in dieser Auflistung.
Gerne können sich Kindertagesstätten mit den Fairtrade-Towns-Gruppen vor Ort vernetzen und zusammen arbeiten.