Kriterium 3: Fairtrade-Produkte im Sortiment

In den lokalen Einzelhandelsgeschäften und bei Floristen sowie in Cafés und Restaurants werden mindestens zwei verschiedene Produkte aus fairem Handel angeboten. Richtwert ist hier die Einwohnerzahl.

Wie bewegen Sie lokale Geschäfte und Gastronomiebetriebe zum Mitmachen?

  • Verschaffen Sie sich einen Überblick über Einzelhandelsgeschäfte, (Bio-) Supermärkte, Weltläden, Reformhäuser, Cafés, Restaurants und sonstige gastronomische Betriebe in Ihrer Kommune.
  • Sprechen Sie die einzelnen Geschäfte gezielt an und fragen Sie nach, ob sie bereits fair gehandelte Produkte in ihrem Sortiment anbieten. Ist dies nicht der Fall, überzeugen Sie die Händler von der Wichtigkeit des fairen Handels (z.B. mit dem Fact Sheet: Fairtrade für Einsteiger)
  • Sprechen Sie einzelne Gastronomiebetriebe direkt an und fragen Sie nach, ob sie bereits fair gehandelte Produkte ausschenken. Wenn nicht, überzeugen Sie sich vom fairen Handel mit Hilfe des Fact Sheets Gute Gründe für Fairtrade im Außer-Haus-Markt und nutzen Sie unsere Argumentationshilfe.
  • Binden Sie die Gastronomiebetriebe in die Aktionen zum fairen Handel mit ein. Am Fairtrade-Frühstück und an der Fairen Woche beteiligen sich beispielsweise jährlich mehrere hundert Bäckereien und Cafés sowie zahlreiche Einzelhändler*innen, die fair gehandelte Produkte als Aktionsware anbieten.
  • Sprechen Sie Gastronomiebetriebe für die Aktion an, nutzen Sie hierfür gerne unsere Aktionspakete für die Gastronomie. Heben Sie das besondere Engagement hervor und kündigen Sie die Aktion in der lokalen Presse und idealerweise auch auf Social Media an.

Aktionspakete für die Gastronomie:

  • Zeitung „Coffee-News“ zur Auslage im Café, Restaurant etc.
  • Tischaufsteller
  • Plakate „Wir sind Fairtrade-Town“
  • Plakate „Wir machen mit“
  • Aufkleber „Wir führen Fairtrade-Produkte“ und „Wir machen mit“
  • Informationen zum fairen Handel
  • Broschüre Fairen Handel gestalten
  • 1 x Schoko-Naps
  • Bestellungen können Sie direkt per E-Mail an Simone Zorn richten.

Aktionspakete für mehr Sichtbarkeit im Lebensmitteleinzelhandel

Mit unserem Aktionspaket können Fairtrade-Produkte im Supermarkt prominent platziert und beworben werden. Binden Sie den lokalen Lebensmitteleinzelhandel in Ihre Aktionen zum fairen Handel ein. Sprechen Sie engagierte Einzelhändler*innen an und stellen Sie das Paket vor. 

Durch eine gelungene Warenplatzierung im Supermarkt können mehr Kund*innen auf den fairen Handel in Ihrer Fairtrade-Town aufmerksam gemacht werden.

  • Papp-Produkte (6er Set): Fairtrade-Produkte wie Tee, Kaffee oder Bananen als Einzelelemente aus Pappe mit einem Klebepunkt auf der Rückseite; können kreativ an der Aktionsplatzierung eingesetzt werden
  • Deko Cubes (3er Set; ca. 40x40 cm): Deco Cubes mit visuellen Elementen können flexibel eingesetzt werden
  • Aufsteller-Regal: Pappaufsteller mit Regal‐Aussparungen in Optik eines Küchenregals (ca. Format 115 x 60 x 40); in den „Regalen“ können einzelne Aktionsprodukte ausgestellt werden
  • Wimpelkette
  • Aufbauanleitung

Bestellungen über unser Fairtrade-Deutschland Bestellformular 
Nur solange der Vorrat reicht.

 

 

Wie viele Verkaufsstellen aus Ihrer Kommune müssen sich beteiligen? Nutzen Sie unseren Kalkulator zur Ermittlung Ihres Bedarfs:

Bedarf ermitteln

Wie viele Einzelhandelsgeschäfte und Gastronomiebetriebe Sie für die Erfüllung des Kriteriums 3 benötigen, ist von der Einwohnerzahl Ihrer Kommune abhängig. Unser Kalkulator errechnet die Anzahl für Ihre Kommune.

Wie weisen Sie Kriterium 3 nach?

Nutzen Sie unsere Vorlagen zur Dokumentation des Verkaufs in Einzelhandel und Gastronomie und legen Sie die unterschriebenen Listen den Bewerbungsunterlagen bei.

Wichtig: Wir möchten den Papierverbrauch reduzieren, deswegen ist für größere Supermarktketten kein separates Unterstützungsformular mit Unterschrift erforderlich. Wir sind hier über das Angebot von Fairtrade-Produkten informiert und es reicht, wenn die jeweiligen Filialen mit den dazugehörigen Adressen auf einem Blatt aufgelistet werden.

Best Practice: So machen es andere

  • Paderborn: Fairer Handel ist in Paderborn Chefsache. Denn der Bürgermeister rief alle Einzelhändler und Gastronomen persönlich in einem Schreiben dazu auf, Produkte aus fairem Handel in ihr Angebot aufzunehmen.
  • Ludwigsburg: Zahlreiche Innenstadt-Cafés in der Fairtrade-Town Ludwigsburg beteiligten sich an dem jährlichen Fairtrade-Frühstück.
  • Hannover: Hannover nutzt für Marketingzwecke Produkte aus fairem Handel im Stadtdesign. Neben einen Städtekaffee, gibt es fair gehandelte Schokolade, Taschen und T-Shirts.

    Tipps zu Kriterium 3

    • Einen Überblick über Einzelhändler*innen und Gastronomiebetriebe in Ihrer Kommune bekommen Sie beim Amt für Wirtschaftsförderung.
    • In unserem Einkaufs-Finder können Sie Verkaufsstellen in Ihrer Nähe suchen, die bereits Fairtrade-Produkte in ihrem Sortiment haben. Alle gesiegelten Fairtrade-Produkte finden Sie in unserer Produktdatenbank.
    • Speziell für die Gastronomie bieten wir in unserem Außer-Haus-Markt-Führer Taste einen Überblick über alle erhältlichen Fairtrade-Produkte an sowie das Fact-Sheet Gute Gründe für Fairtrade im Außer-Haus-Markt.

    FAQs zu Kriterium 3

    Gilt im Rahmen der Kampagne nur das Fairtrade-Siegel?

    Grundsätzlich gilt, dass die Kampagne Fairtrade-Towns offen ist für andere Akteure des fairen Handels und wir hier gerne eine gute Zusammenarbeit pflegen. Der Begriff „Fair“ ist allerdings nicht geschützt und es müssen daher gewisse Standards erfüllt sein.

    Anerkannt sind alle Mitglieder der World Fair Trade Organization WFTO (z.B. WeltPartner, El puente, Gepa), alle Weltladen-Lieferanten, die der Konvention der Weltläden gerecht werden (z.B.: adepa, Aprosas, Arte Indio, BanaFair, Contigo, Fairkauf, Globo und Regenwaldladen) sowie die vom Forum Fairer Handel anerkannten Kontrollsysteme des fairen Handels. Die dort aufgeführten Siegel, Eigenmarken bzw. Lieferanten werden der Definition des fairen Handels gerecht. 

    Es ist uns sehr wichtig, bei der Fairtrade-Towns Kampagne eine hohe Transparenz und Glaubwürdigkeit gewährleisten zu können. Hier legen wir nicht unsere Wertung als Maßstab an, sondern die Motivation der Akteure, sich durch eine dritte, unabhängige Instanz überprüfen zu lassen. Dies ist ausschlaggebend für eine Berücksichtigung im Rahmen der Kampagne.

    Um beispielsweise die Glaubwürdigkeit des Fairtrade-Siegels sicherzustellen, arbeitet die zuständige Zertifizierungsgesellschaft FLO-CERT GmbH mit einem unabhängigen, transparenten und weltweit konsistenten System, das den Anforderung der DIN ISO 17065 folgt. ISO 17065 ist heute die weltweit akzeptierte Akkreditierungsnorm für Zertifizierungsorganisation.

    Zudem werden im Rahmen der Kampagne ausschließlich Produkte des globalen Südens gewertet. Gemäß unserem Vereinsziel unterstützen wir seit unserer Gründung 1992 benachteiligte Produzentenfamilien in Afrika, Asien und Lateinamerika über den fairen Handel, so dass diese ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen selbstbestimmt verbessern können. Daher richten sich die Fairtrade-Standards, Kampagnen und Aktivitäten speziell auf diese Zielgruppe.

    Wie muss die Beteiligung von Supermärkten nachgewiesen werden?

    Für die Erfüllung des dritten Kriteriums werden als Lebensmitteleinzelhändler auch Filialen von Supermarktketten gewertet. Hier zählt jede einzelne Filiale einer (z.B. Supermarkt-)Kette, denn jede dieser Filialen erreicht potentiell andere Kunden einer Kommune. Dazu zählen auch die gängigen Supermarktketten, wie z.B. Rewe oder Aldi. Diese Unternehmen sind Partner-Firmen von Fairtrade. Daher wissen wir, dass dort Fairtrade-Produkte gelistet sind und verkauft werden. Aus diesem Grund ist es für diese Filialen nicht notwendig separate Formulare auszufüllen und einzureichen. Es reicht, wenn die jeweiligen Filialen mit den dazugehörigen Adressen aufgelistet werden. Sollte ein Geschäft sowohl Verkauf als auch Ausschank von fair gehandelten Produkten haben, müssen Sie sich entscheiden, unter welchem Kriterium Sie dieses auflisten. Eine Doppelzählung ist nicht möglich.

    In der Fairtrade-Deutschland-Partnerliste finden Sie Listen unserer Lizenznehmer, Merchandise-Partner, ebenso wie Floristen-Großhändler und Schokoladenhändler. Diese Liste hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit und gilt als Orientierung.

    Das Blumengeschäft Ihrer Stadt führt nur ein Produkt: Blumen. Können Sie dieses trotzdem mitzählen?

    Gerne möchten wir das Engagement aller würdigen, die sich für Fairtrade einsetzen. Es liegt in der Natur eines Blumengeschäftes, dass es in der Regel nicht auch noch fair gehandelte Schokolade oder Kaffee verkauft. Ein Florist mit Fairtrade-Rosen im Angebot wird für die Kriterienerfüllung positiv gewertet.

    Wie kann ich Einzelhändler*innen und Gastronomiebetriebe zur Unterstützung der Kampagne motivieren?

    Ethischer Konsum und nachhaltige Produkte werden immer beliebter. Seit Jahren steigt hier die Nachfrage und melden Fair-Handels-Organisationen kontinuierlich höhere Absätze von fair gehandelten Produkten. Umfragen und Studien belegen zudem, dass Verbraucher*innen in Deutschland zunehmend auf die Herkunft der Konsumgüter achten und ihnen Arbeitsbedingungen der Produzent*innen sowie Umweltschutz wichtig sind. Viele verlassen sich auf unabhängige Siegel, von denen das Fairtrade-Siegel zu den bekanntesten sozialen Siegeln weltweit gehört. Die Mehrheit der Konsument*innen ist zudem bereit, für fair gehandelte Produkte mehr Geld auszugeben. Denn: Produktion, bei der Mensch und Umwelt geschützt sind, gibt es nicht zu Nulltarif. Für fortschrittliche Einzelhändler*innen Gastrobetriebe eröffnet sich hierbei die Möglichkeit, als Vorbild voranzugehen und Fairtrade-Produzent*innen in der lokalen Wirtschaft zu stärken.

    Welche Siegel werden bei Textilien gewertet?

    Grundsätzlich gilt auch hier, dass die Kampagne Fairtrade-Towns offen ist für andere Akteure des fairen Handels und wir hier gerne eine gute Zusammenarbeit pflegen. Der Begriff „Fair“ ist allerdings nicht geschützt und es müssen daher gewisse Standards erfüllt sein. Anerkannt sind daher alle Mitglieder der World Fair Trade Organization WFTO (z.B. dwp, El puente, Gepa) sowie alle Weltladen-Lieferanten, die der Konvention der Weltläden gerecht werden. Das sind z.B.: adepa, Aprosas, Arte Indio, BanaFair, Contigo, Fairkauf, Globo und Regenwaldladen. Die dort aufgeführten Siegel, Eigenmarken bzw. Lieferanten werden der Definition des fairen Handels gerecht.

    Die Besonderheit bei Textilien: Vereinzelt sind unter den Mitgliedern der WFTO bzw. Lieferanten der Weltländen auch Textilunternehmen. Ist dies der  Fall, werden sie – ebenso wie das Fairtrade-Cotton-Siegel und der Textilstandard von Fairtrade – für die Bewerbung akzeptiert. Andere Siegel und Zertifikate können wir aufgrund der unterschiedlichen Ansätze und Herangehensweisen (und der damit verbundenen fehlenden Vergleichbarkeit) leider nicht berücksichtigen.
    Es ist uns sehr wichtig, bei der Fairtrade-Towns Kampagne eine hohe Transparenz und Glaubwürdigkeit gewährleisten zu können. Hier legen wir nicht unsere Wertung als Maßstab an, sondern die Motivation der Akteure, sich durch eine dritte, unabhängige Instanz überprüfen zu lassen. Dies ist ausschlaggebend für eine Berücksichtigung im Rahmen der Kampagne.
    Um beispielsweise die Glaubwürdigkeit des Fairtrade-Siegels sicherzustellen, arbeitet die zuständige Zertifizierungsgesellschaft FLO-CERT GmbH mit einem unabhängigen, transparenten und weltweit konsistenten System, das den Anforderung der DIN ISO 17065 folgt. ISO 17065 ist heute die weltweit akzeptierte Akkreditierungsnorm für Zertifizierungsorganisation.

    Eine Grundsatz-Charta für den fairen Handel (PDF)


    Unabhängig von der Berücksichtigung einzelner Akteure in der Bewerbung, kann jede Steuerungsgruppe bzw. jede Kommune über die Kriterienerfüllung hinaus entscheiden, wie sie mit lokale Besonderheitenim Rahmen der Fairtrade-Towns Kampagne umgeht. . Beispielsweise kann ein Delikatessengeschäft, das regionale Spezialitäten anbietet, nicht für die Kriterienerfüllung gewertet werden. Allerdings kann die Steuerungsgruppe das Geschäft lokal als Akteur in die Aktivitäten integrieren und z.B. in einem Einkaufsführer zu bio, regional, fairen Einkaufsmöglichkeiten aufnehmen.

    Welche Lebensmitteleinzelhandelsgeschäfte und Discounter führen bundesweit ein Sortiment an Fairtrade-Produkten?

    Produkte mit dem Fairtrade-Siegel gibt es bundesweit in 42.000 Verkaufsstellen darunter alle Supermarktketten
    in Deutschland und 20.000 gastronomischen Betrieben. Über 250 Firmen stellen mehr als 2.500 Produkte unter Fairtrade-Bedingungen her. Die Produktpalette ist vielfältig: Neben Kaffee, Tee und Säften sind auch Bananen, Schokolade, Reis, Zucker, sowie Blumen und Baumwolle aus fairem Handel erhältlich. Einen Überblick über alle in Deutschland angeboten Fairtrade-Produkte bietet die Produktdatenbank auf der Internetseite von Fairtrade Deutschland.

    Rund 800 Weltläden bieten zudem eine breite Auswahl an fair gehandelten Produkten an. Auf der Internetseite des Weltladen-Dachverbandes können Sie zudem nach Weltläden in Ihrer Kommune suchen.

    In unserem Einkaufs-Finder können Sie nach Verkaufsstellen in Ihrer Nähe suchen oder weitere Verkaufsstellen eintragen, die bisher noch nicht registriert sind.

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